Gründung in der Nachkriegszeit
Wie viele Gründer der Nachkriegszeit setzte auch Friedel Bohnenkamp auf Pragmatismus und Ideenreichtum – Tugenden, die die ersten Jahre prägten. Mit dem Fahrrad und der Bahn machte sich der Jungunternehmer auf den Weg, um Schmiedebetriebe und kleine Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern mit den benötigten Kleinmaterialien zu versorgen. Der Bedarf war groß und das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem Anbieter von Komponenten für die Fahrzeugproduktion. Bald kamen Kompletträder als Ergänzung für die gelieferten Fahrzeugbauteile hinzu. 24 Jahre später fand das Unternehmen seinen neuen Standort in Osnabrück-Atter, wo es sich noch heute befindet.
Familienunternehmen mit visionärer Kraft
Friedel Bohnenkamps Leidenschaft für Vertrieb und Handel war ansteckend. Er inspirierte seine Belegschaft und schuf enge, vertrauensvolle Beziehungen zu Kunden und Lieferanten aus aller Welt. Nach seinem frühen Tod im Jahr 1990 führte seine Frau Gisela das Unternehmen mit einem eingesetzten Management in das neue Jahrzehnt. Mit der Gründung der Friedel und Gisela Bohnenkamp Stiftung im Jahr 2008 verankerte sie nicht nur ein dauerhaftes gesellschaftliches Engagement im Unternehmen, sondern stellte auch die Unabhängigkeit der Handelsgesellschaft auf eine stabile, zukunftssichere Grundlage.
Die Expansion begann 1992 mit der ersten Niederlassung in Ostdeutschland (Kletzin) und setzte sich 2000 mit einer Niederlassung im bayerischen Landshut fort. 2005 eröffnete Bohnenkamp dann die erste Auslandsniederlassung in Modra (Slowakei) und 2010 folgte die Übernahme der Firma Agriband in den Niederlanden sowie die Gründung von Gesellschaften in Österreich und der Schweiz. Ab 2016 dehnte Bohnenkamp mit der Übernahme des Starco Handelsgeschäftes das Vertriebsgebiet nach Osteuropa und Skandinavien aus. Zuletzt ergänzten neue Gesellschaften in Ungarn, Rumänien und Polen die Unternehmensgruppe.
Auch das Sortiment wuchs deutlich. Neben den Bereichen Landwirtschaft und Forst bietet Bohnenkamp heute auch in den Segmenten Erdbewegung, Industrie, Lkw und Landschaftspflege sowie Hof und Freizeit vollumfängliche Lösungen rund um Reifen und Räder an. Als Partner des Handels vereint Bohnenkamp viele Marken unter einem Dach und entwickelt Services in allen Bereichen: vom Montageservice über Reifenfüllung bis zur fachgerechten Altreifenentsorgung mit geprüften Partnern
Mit Bodenständigkeit und Leidenschaft in Richtung Zukunft
Aus der Gründerzeit hat Bohnenkamp seine unbedingte Verpflichtung zum Kundenservice, die Liebe zum Handel und die Haltung bewahrt, dass ein Unternehmen für seine Mitarbeitenden mehr ist als nur ein Arbeitgeber. Auch der Unternehmenssitz in Osnabrück-Atter ist geblieben und bildet mit rund 100.000 Quadratmetern Lagerfläche heute das Rückgrat der Unternehmensgruppe, die mit rund 700 Beschäftigten einen Umsatz von ca. 500 Millionen Euro erwirtschaftet.
Trotz der Größe ist noch immer vieles von dem geblieben, was Friedel Bohnenkamp einst initiiert hat, wie Gregor Rüth, der Vorstandsvorsitzende der Bohnenkamp SE, berichtet: „Friedel Bohnenkamp war vor allem ein Mann der Tat und eine Persönlichkeit, die Wert auf die Menschen im Unternehmen gelegt hat. Das bestätigen nicht nur langjährige Mitarbeiter – es sind Werte, die Gisela Bohnenkamp mit der Stiftung nachhaltig im Unternehmen verankert hat. Sie hat den Satz geprägt ‚Wir verwalten nicht – wir handeln.‘ Dem fühlen wir uns täglich verpflichtet – gegenüber Kunden und Mitarbeitern.“