Werkstatt-Tipp: Reifen für ATV, UTV und Quad

ATVs, UTVs und Quads gehören inzwischen zum Straßenbild wie Autos und Radfahrer. Diesen Eindruck bestätigen die Zulassungszahlen der vergangenen Jahre; und auch in Werkstätten zeigt sich inzwischen die Beliebtheit dieser Fahrzeugklasse. Fahrspaß, Leistung und Effizienz von Quad & Co. hängen ganz wesentlich vom passenden Reifen ab.
Je nach Einsatzzweck stehen dem ATV-, UTV- und Quad-Fahrer ganz unterschiedliche Profile zur Verfügung. Doch neben dem Untergrund spielen noch viele weitere Überlegungen eine Rolle bei der richtigen Reifenwahl.

Zentral: der Einsatzzweck

Ob ein Quad, UTV oder ATV professionell in der Land- oder Forstwirtschaft eingesetzt wird, eher in der Freizeit zum Einsatz kommt oder vorwiegend auf der Straße fährt, ist entscheidend für die Reifenauswahl. Zwar gibt es für die kompakten Fahrzeuge etliche Allround-Profile. Die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“ für Quad & Co. hat aber noch kein Hersteller entwickelt. So wird ein reiner Forstreifen, der abseits der Waldwege gut performt, den Fahrer auf der Straße bei hohem Tempo ordentlich durchschütteln.

Hier ein paar grundsätzliche Überlegungen:

1. Enge Profilblöcke eignen sich für den gemischten Einsatz. Hier führen die Nutzungsanteile von festem und lockeren Untergrund zum geeigneten Kompromissprofil.

2. Je höher der Offroad-Anteil ist, desto massiver sollten die Stollen sein.

3. Im Forsteinsatz kommt es auf Traktion UND Durchstichfestigkeit an.

Falsche Sparsamkeit kostet Betriebsstunden

Im Segment der Kleinreifen kosten Top-Profile von Qualitätsherstellern nur wenig mehr als die Basis-Fabrikate der günstigen Anbieter.
Wer nicht ausschließlich auf den Preis schaut, erhält für sein ATV, UTV und Quad Qualitätsprofile, die im Verhältnis zu den Mehrkosten deutlich mehr Betriebsstunden leisten können.

Reifen auswuchten? Herstellerabhängig!

Viele Qualitätsunterschiede hängen unmittelbar mit dem Fertigungs-Know-how der Hersteller zusammen. Marken wie Maxxis und Kenda, die neben ATV-, UTV- und Quad-Reifen auch Profile für schnellere Fahrzeuge wie Autos konstruieren, sind klar im Vorteil. Ihre Fabrikate müssen bei einem Reifenwechsel in der Regel nicht mehr ausgewuchtet werden. Bei allen anderen Reifenfirmen ist ein mehr oder weniger umfangreiches Nachsteuern angesagt.

UTV: Traglast beachten!

Insbesondere UTVs werden im harten Praxisalltag häufig mit hoher Zuladung gefahren. Entsprechend müssen auch die Reifen auf hohe Traglasten ausgelegt sein. Hintergrund: Die kleineren UTV-Reifen werden mit geringerem Innendruck als die großen Reifen anderer Fahrzeuge gefahren.
Fahrer eines UTV können daher die Tragfähigkeit ihrer Reifen über den Reifendruck kaum steuern. Darum müssen Reifen für UTV nicht nur sehr solide konstruiert sein. Sie müssen außerdem für genau die Tragfähigkeiten und Geschwindigkeiten ausgelegt sein, die im Fahrzeugschein vermerkt sind.