Im Jahr 2015 hat der renommierte Reifenhersteller BKT im indischen Bhuj einen Standort eröffnet. Der damals 123 Hektar große Komplex ist seither massiv gewachsen. Zum Jahresende soll die Fläche auf insgesamt 323 Hektar erweitert werden. Den zusätzlichen Platz benötigt das Unternehmen für wichtige und zukunftsweisende Investitionen in seine Produktionskapazitäten. Die will der Hersteller innerhalb von drei Jahren auf 600.000 Tonnen jährlich ausbauen und auch in die Produktion von Gummiketten investieren. Insgesamt ist BKT allein während der letzten drei Pandemie-Jahren um fast 50 Prozent gewachsen, und konnte im vergangen Jahr allein in Bhuj eine Rekord-Tagesproduktion von 436 Tonnen erreichen
Industrieruß aus Eigenproduktion nimmt Fahrt auf
Schon zwei Jahre nach der Standorteröffnung sorgte BKT in Bhuj mit einer eigenen Produktionsanlage für Carbon Black für mehr Unabhängigkeit vom Rohstoffmarkt. Von anfangs 65.000 Tonnen Aktivruß im Jahr steigerte das Unternehmen seine Produktion seither auf 165.600 Tonnen im vergangenen Jahr. Für das laufende Jahr wird eine Kapazität von knapp 200.000 Tonnen angestrebt. Damit ist BKT längst vom Nachfrager zum bedeutenden Anbieter für Industrieruße geworden und bedient etwa mit dem sogenannten Specialty Carbon Black auch Anwendungsfelder außerhalb der Reifenproduktion.
Nachhaltige Produktion
Den gesamten Rußproduktionsprozess hat BKT so nachhaltig wie möglich gestaltet. Der Rußtransport zu den eigenen Produktionsanalgen erfolgt inzwischen mittels mobiler Silos, was jährlich 100.000 Schüttgutsäcke einspart. Zudem ist das gesamte Transportsystem auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen ausgelegt, Ziel ist eine 70-prozentige Einsparung, was jährlich mehr als zwei Megatonnen CO2 entspricht. Zugleich speist BKT etwa 75.000 Kubikmeter Gas aus der Rußproduktion in eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ein. So will der Reifenhersteller jährlich bis zu 215.000 Tonnen fossile Brennstoffe einsparen.
Investitionen in Präzision und Abfallvermeidung
Vor Ort werden zurzeit noch leistungsfähigere Maschinen installiert, die ein schnelleres und präziseres Arbeiten ermöglichen und neben der Produktionsmenge auch die Qualität des Endprodukts weiter steigern. Ziel ist es auch, die Abfallmenge zu reduzieren und so die Produktionskosten zu senken. Schon seit dem Jahr 2019 folgt die gesamte Produktionsstätte dem ZLD-Prinzip. ZLD steht für Zero Liquid Discharge, zu Deutsch „Kein flüssiger Abfall“. Praktisch verlässt kein Tropfen industrielles Abwasser das Areal. Stattdessen wird es aufbereitet und wieder in den Produktionsprozess eingespeist.
BKT nimmt soziale Verantwortung ernst
Die neuen Anlagen und Erweiterungsbauten sollen nicht zuletzt den Arbeitsschutz und den Komfort der knapp 5.000 Beschäftigten deutlich steigern. Allein 1.000 von ihnen leben und arbeiten schon jetzt auf dem zentralen BKT-Gelände in Bhuj. Diese Zahl soll durch einen Ausbau der Unterkünfte weiter wachsen. Zudem macht sich BKT intensiv in den Bereichen Gesundheitsfürsorge und Schulbildung für die Belegschaft und ihre Kinder stark.