Dies bedeutet konkret:
Unsere besondere Sorge gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Ukraine. Wir haben ihnen und ihren Familien Unterstützung bei der Flucht und Unterkünfte in Riga und Osnabrück angeboten. Unsere Mitarbeiter erhalten weiterhin ihr Gehalt.
Die Bohnenkamp AG hat als Reaktion auf die humanitäre Krise eine Spende an das Aktionsbündnis Ukraine getätigt. Die Bohnenkamp Stiftung unterstützt das Hilfsprojekt der Caritas zur Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine mit 100.000,- €.
Unser Logistikstandort in der Nähe von Kiew wurde bei einem Panzergefecht vollständig zerstört. Dennoch versuchen wir weiterhin unsere Kunden und Landwirte in der Ukraine aus anderen Standorten mit unseren Produkten zu beliefern. Wir hoffen damit die landwirtschaftlichen Betriebe mit den notwendigen Betriebsmitteln zu versorgen, um die Aussaat und Ernte für 2022 zumindest zum Teil sichern zu können.
Unsere Aktivitäten in Russland und Weißrussland
Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hat Bohnenkamp alle Ausgaben in Russland und Weißrussland eingestellt. Dies beinhaltet
· die Aussetzung aller Marketingmaßnahmen
· den Stopp aller Projekte zur Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten
· die Aussetzung aller Investitionen.
Wir sind uns der Stimmen bewusst, die einen vollständigen Lieferstopp für alle unsere Produkte nach Russland und Weißrussland fordern. Wir verstehen diese Bedenken, da der Krieg moralisch und ethische Fragen für jedes Unternehmen aufwirft.
Wir vertreten die Position, dass dieser sinnlose Krieg bereits zu viele Menschenleben gefordert hat. Als Unternehmen haben wir aber auch die ethische Verpflichtung unsere Produkte, die zur Erzeugung von Lebensmitteln beitragen, der Zivilbevölkerung nicht vorzuenthalten.
In der kürzlich abgegebenen Erklärung zur Invasion in der Ukraine haben die G7-Landwirtschaftsminister deutlich gemacht, dass jeder Anstieg der Lebensmittelpreise und die Volatilität auf den internationalen Märkten die Ernährungssicherheit und die Ernährung auf globaler Ebene gefährden könnte. Diese Verknappung an Lebensmitteln würde insbesondere die Schwächsten treffen. Indem wir Landwirte in allen Ländern, in denen wir vertreten sind, mit unseren Produkten beliefern, möchten wir zum Schutz der Lebensmittelversorgungsketten vor weiteren Unterbrechungen beitragen und dabei helfen, eine möglicherweise beispiellose Ernährungskrise zu verhindern.
Dabei beachten wir selbstverständlich alle bestehenden Auflagen und europäischen Sanktionen, die gegen Russland und Weißrussland erlassen wurden. Wir unterstützen keine Staatsbetriebe und Unternehmen, deren Eigentümer auf den Sanktionslisten stehen und liefern keine „Dual Use“- oder Produkte, die in den Sanktionslisten aufgeführt sind.
Wir fühlen uns auch gegenüber unseren 199 langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bohnenkamp Eastern Group verpflichtet, die über alle Ländergrenzen hinweg (Ukraine, Russland, Weißrussland, Baltische Staaten, Kasachstan) kollegial zusammenarbeiten und nun unverschuldet um ihre Existenz fürchten müssen. Dennoch werden wir die politische Lage genau beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt über unsere geschäftlichen Aktivitäten im Jahr 2023 und darüber hinaus entscheiden, je nachdem, ob Russland seine durch nichts zu rechtfertigenden Angriffe auf die Ukraine beendet und zu einem Weg der internationalen Diplomatie und des Friedens zurückkehrt.
Die Situation bleibt volatil, und wir beobachten die Entwicklung weiterhin und werden unsere Reaktion nach Bedarf weiterentwickeln oder anpassen. Dabei unterstützen wir all jene, die ein sofortiges Ende dieses Krieges fordern und hoffen, dass der Frieden in die Ukraine – und unsere Welt – zurückkehrt.
„Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“
(Zitat von George Bernard Shaw in einem Kommentar eines Mitarbeiters der Bohnenkamp AG)