Die Osnabrücker Bohnenkamp AG hat eine neue, vollautomatisierte Montagemaschine für Nutzfahrzeugreifen in Betrieb genommen. Die neuartige Maschine wurde in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Entwicklungspartner 3DEFACTO aus Darmstadt konzipiert und realisiert. Sie ermöglicht die vollautomatische Montage von Nutzfahrzeugrädern in der Größe 20 bis 52 Zoll, ohne Rüstzeit. Das Ergebnis ist eine außerordentlich leistungsstarke Radmontage, die zudem ein deutliches Plus an Qualität, Ergonomie und Sicherheit bietet.
Hohe Präzision und Variabilität für alle Größen
Mit der Montagestraße können zukünftig pro Schicht 400 Räder aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Landwirtschaft, EM, Industrie und Lkw, in unterschiedlichen Größen produziert werden. Hierbei verläuft der gesamte Montageprozess automatisiert und – anders als bei traditionellen Montagemaschinen – im Liegen. Dieses Verfahren ist deutlich schonender, da die Felge weniger beansprucht und die Gefahr einer Beschädigung der Felgenschüssel vermieden wird. Zusätzlich erfolgt die Befüllung des fertigen Rades über die Seitenwand, was deutlich schneller und präziser ist.
Zu Beginn der Montage werden Reifen und Felgen über getrennte Laufbänder zugeführt. Neuentwickelte „Kipptische“ und besondere Bodenbeschichtungen sorgen hierbei bereits vor der Montage für höchste Materialschonung und Mitarbeiterergonomie. Anschließend wird die Felge auf einem Montagetisch fixiert und der Reifen in zwei Arbeitsschritten vollautomatisch auf der Felge platziert und montiert. Sind sowohl Reifen als auch Felge entsprechend vom Hersteller markiert (tiefster Punkt der Felge, höchster Punkt vom Reifen), erfolgt die Montage rundlaufoptimiert. Im nächsten Schritt wird das Rad über die Seitenwand befüllt. Hierzu kommt eine neuentwickelte Pumpglocke zum Einsatz, mit der Räder unterschiedlicher Größen von 20 bis 54 Zoll ohne Rüstzeit und mit einer maximalen Abweichung von +/- 0,05 bar zum Solldruck befüllt werden können. Zusätzlich findet der Pumpvorgang in einem gesondert geschützten Bereich statt, sodass im Falle eines schlagartigen Druckverlustes kein Risiko für die Mitarbeiter besteht. Abschließend wird das montierte Rad vermessen, geprüft und für die Auslieferung an den Kunden verpackt. So verlässt im Durchschnitt alle 70 Sekunden ein fertig montiertes Rad die Maschine.
Hierzu Gregor Rüth, Vorstandsvorsitzender der Bohnenkamp AG: „Die Entwicklungszeit für die Montagestraße lag bei ca. zwei Jahren. Von Beginn an waren dabei die Kollegen aus der Radmontage, der Logistik und auch aus dem Vertrieb mit eingebunden. Somit kann man sagen, dass die Maschine das Wissen aus über 70 Jahren Radmontage in moderner Form abbildet.“
Arbeitssicherheit und Ergonomie
Mit der neuen Montagemaschine erweitert Bohnenkamp nicht nur seine Kapazitäten in der Radmontage, der Großhändler aus Osnabrück investiert auch nachhaltig in die Arbeitssicherheit und die Mitarbeitergesundheit. Hierzu Gregor Rüth: „Neben der Technik haben wir auch ein besonderes Augenmerk auf die Ergonomie und Sicherheit gelegt. Sie verbessert die Einsatzbedingungen für die Mitarbeiter deutlich und leistet so einen effektiven Beitrag zur Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit.“