Die wichtigsten Daten der aktuell verwendeten Felge befinden sich heute eingestanzt auf fast allen Modellen am Markt. Doch nach mehreren Betriebsjahren oder Lackschichten können die Informationen nicht mehr leserlich sein. Dann führt an einer Felgenvermessung kein Weg vorbei. Bereits bei der Nachbestellung von Standard-Serienfelgen ist Sorgfalt geboten. In vielen Fällen verrät zwar die jeweilige Lochzahl das gegebene Anschlussmaß. Aber selbst im Segment der Serienfelgen kommt es vor, dass die Anschlussmaße nicht der Norm entsprechen und die Lochbilder oder die übliche Einpresstiefe abweichen. Auf folgende Maße müssen Werkstätten bei der Felgenvermessung Rücksicht nehmen.
Was muss vor einer Felgenbestellung ausgemessen und bestimmt werden?
1. Einpresstiefe
Die Einpresstiefe (ET) gibt in Millimetern an, wie weit die innere Anlagefläche der Felgenschüssel relativ zur Felgenmitte nach außen oder innen versetzt ist. Ein ET-Wert von minus 50 bedeutet, dass die Schüssel um 5 Zentimeter seitlich nach innen in Richtung Fahrzeug versetzt ist. Dieser Versatz verlagert die Lauffläche nach außen, die Spur wird breiter. Ein größerer bzw. positiver ET-Wert führt zu einer geringen Spurbreite.
2. Das Lattenmaß
Ein Weg, die Einpresstiefe zu bestimmen, führt über das Lattenmaß (LM). Über der Außen- und der Innenkante der Felge ( oder des Reifens) wird eine Latte angelegt und jeweils senkrecht hinein in den Felgentopf der Abstand zwischen Latte und der Felgenschüssel bestimmt. Zusätzlich zur inneren und äußere Distanz zwischen Latte und dem Felgenschüsselgrund benötigt man die Dicke der Felgenschüssel. Berechnet wird die Einpresstiefe anschließend mit der Formel:
3. Lochkreisdurchmesser
Dieses Maß beschreibt den Durchmesser eines gedachten Kreises, der durch den Mittelpunkt der Bolzenlöcher führt. Bei einer geradenAnzahl von Bolzenlöchern liegen in der Regen zwei direkt gegenüber, dann lässt sich der Durchmesser leichter über den Abstand der Mittelpunkte der gegenüberliegenden Löchern bestimmen. Ungerade Lochzahlen erfordern eine andere Messung. Man nimmt den Durchmesser des Nabenlochs und addiert zweimal die Strecke von der Nabellochkante bis zur Bolzenlochmitte.
4. Anzahl und Ausführung der Bolzenlöcher
Bolzenlöcher können zylindrisch oder abgesenkt sein, üblich sind sphärische bzw. kugelförmige oder aber konische (kegelförmige) Absenkungen. Neben dieser Angabe – und natürlich dem Durchmesser der Bolzenlöcher – ist wichtig, zu wissen, ob die Absenkung einseitig oder auf beiden Seiten des Felgentopfes zu finden ist.
5. Achtung Bremstrommel!
Felgen unterschiedlicher Hersteller können bei gleichen Spezifikationen minimal unterschiedliche Querschnitte oder Verschiedene lichte Maße aufweisen. Selten kann daher die Bremstrommel einer neuen Felge im Weg sein. Hier benötigt man zur Sicherheit den Trommel-Außendurchmesser.
6. Nicht zu vergessen: Anzahl der Bolzenlöcher und die Größe des Nabenlochs!
Mit diesen Maßen gewappnet ist der Weg frei für eine fehlerfreie Felgennachbestellung.