Werkstatt-Tipp: Unruhiges Fahrverhalten sicher und analytisch beseitigen

Manchmal kommt es vor, dass ein Fahrzeug im wahrsten Wortsinn nicht rund läuft – meistens nach der Montage von neuen Reifen oder Kompletträdern, aber manchmal auch unvermittelt nach etlichen Betriebsstunden. Unser Werkstatttipp zeigt, wie Sie unruhiges Fahrverhalten sicher und analytisch beseitigen.

Statt neuer Reifen oder Räder ist erst einmal Ursachenforschung angesagt. Denn in vielen Fällen lässt sich das springende, schwimmende oder hüpfende Fahrzeug über einen angepassten Luftdruck bändeln. Viel seltener war die Radmontage fehlerhaft, in dem Fall muss aber der Reifen neu auf die Felge gezogen werden. Neue Räder sind hingegen nur erforderlich, wenn diese nicht zur Leistungsklasse der Maschine passen oder wenn das Material ermüdet ist.

Auffälliges Fahrverhalten

  • Ein ausgeprägter Höhenschlag des Rades lässt sich an der fahrenden Maschine am besten von außen erkennen. Reifen und Felge haben innerhalb ihrer Fertigungstoleranz einen hohen und niedrigen Punkt. Sind beide hohen Punkte aufeinander montiert worden, summieren sich die millimetergroßen Fertigungstoleranzen zu einem sichtbaren Ausschlag. Eine erneute, um 180° versetzte Montage verbessert die Laufruhe meist deutlich.
  • Schaukelt sich die Laufunruhe während der Fahrt auf, ist häufig ein zu niedriger Reifendruck die Ursache.

Augenscheinprüfung

  • Abnutzungsprofil: Einseitige Abnutzungserscheinungen an den Schultern oder zur Mitte hin deuten auf einen dauerhaft falsch eingestellten Luftdruck hin.
  • „Standplatten“: Nach längeren Standzeiten können Reifen ein unrundes Laufverhalten aufweisen. Der so genannte „Standplatte“ fährt sich mit der Zeit wieder heraus.
  • Kennlinien: Verlaufen die feinen Kennlinien entlang der Reifenflanke nicht gleichmäßig konzentrisch zum Felgenhorn, drohen schwere Materialschäden. Der Reifen muss neu auf die Felge gezogen werden.

Veränderte Nutzungsweise

Eine Anpassung des Reifendrucks kann die Laufruhe verbessern,

  • Wenn sich der Straßenanteil verändert hat
  • Nachdem schwere Anbaugeräte wie Frontlader montiert oder demontiert wurden
  • Wenn ein gestörtes Umlaufverhältnis zwischen Hinter- und Vorderachse zu Verspannungen im Antriebsstrang führt.

Sonderfall Verstellfelge

Verstellfelgen müssen vor dem Verschrauben zunächst fachmännisch zentriert werden, sonst sind Laufunruhen vorprogrammiert.